Bewerbung Melli ( 2)

Das kleine Weib mit dunklen Augen und langem braunen Haar, welches stets zu einem Knoten gebunden war, nährte sich dem Ort, von dem eine Freundin ihr berichtet.
Sie wusste, dass sie optisch anders wirkte, sie fragte sich, ob man hier von Ihr wusste, ob ihr Name ein Begriff ist? Sie hoffte nicht. Lang hatte sie überlegt diesen Pfad wirklich zu beschreiten, doch jetzt wo der Sinn ihres Lebens zu schwinden schien, war es wohl genau das Richtig, Veränderung.

Ihre Augen glänzten schwarz in der Sonne, man sah in ihnen Trauer aber auch Stärke.
Sie ließ die grünen Wiesen und bestellten Weizenfeldern hinter sich und erblickte einen Wald.
Vorn an lag eine Burg, das Tor stand offen. Das musste es sein. Melli blieb stehen und sah hinauf zur Burg. Die Sonne linste über die Zinnen.
Ein ruhiger Ort wie es schien, das gefiel Ihr sehr. Langsam machte sie sich auf und betrat den Innenhof, schnell erspähten ihre guten Augen auch schon die dicke und massive Holztür, die vom Wetter gezeichnet war. Hinter ihr verbarg sich der Raum, indem sie sich vorstellen sollte, die Bitte abgeben konnte aufgenommen zu werden.

Langsam ging sie auf die schwere Tür zu und klopfte leise, dann drückte sie sie auf und trat ein. Das Zimmer hat große Fenster und war erhellt, allein vom warmen Sonnelicht. Der Staub tanzte in diesem Licht. Überall lag Pergament. Der Raum war nicht allzu groß, und bisher nur spärlich eingerichtet, doch er erfüllt voll ganz seinen Zweck zu dem er diente.
Der Boden war mit alten dunklen Holzdielen versehen, an der Wand stand ein ebenso dunkles Regal. In dem sich Pergament stapelte. An einem der großen Fenster stand ein Tisch mit zwei Stühlen, einer davor und einer dahinter. Der Hintere war besetzt von einer kleinen Frau, mit einer ungewöhnlichen und seltenen Haarfarbe. Ihr rotes Haar glänzte in der Sonne. Sie schien recht sympathisch zu sein, Melli hatte nicht die Befürchtung, dass sie ein unsanftes Wesen haben könnte.

Freundlich lächelte sie der Dame entgegen. „ Verzeiht ich bin Melli und würde mich gern bewerben um für eueren Orden tätig zu werden.
Die rothaarige sah auf, lächelt und schob ihr einen Bogen hin.
Melli war froh das sie der Sprach in Wort und Schrift mächtig war. Dies war nicht üblich in dieser Zeit.

Sie nahm das Pergament an sich und setzte sich der rothaarigen gegenüber an den Tisch, Melli griff nachdem Stück Kohle, was wohl den Zweck hatte den Bogen auszufüllen.

Auf dem Pergament war folgendes zu Lesen:

Name, Wohnort, Warum Ars Vivendi?,Wer seid ihr, erzählt etwas über euch

Melli schrieb in ihrer weiblichen kleinen Handschrift auf

Name: Melli ( 2)

Wohnort: Basel, jedoch viel auf Reisen

Warum Ars Vivendi? : Die Frage ist schwer zu beantworten. Ich sehe diesen Orden, als eine Gelegenheit mein Leben, sagen wir, neu zu ordnen. Alles was mir Lieb und teuer ist wird mir genommen und nicht wieder geben. Ich beschritt einen eher verrufenen Weg. Eine Freundin berichtet mir von diesem Orden und weckt damit mein Interesse. Ich möchte meine Leidenschaft, das Reisen nicht aufgeben, doch will ich den Weg den ich bisher mit dem liebsten Menschen gegangen bin , nicht alleine gehen. Im Gespräch mit meiner Freundin und mir ließ sich heraus hören, dass ihr auch Leute braucht die andere auf Reisen geleiten. Wenn man mich dafür einsetzten würde, müsste ich meine Leidenschaft nicht aufgeben und es wäre ein anderer Weg den ich gehen würde, als zuvor.


Wer seid ihr, erzählt etwas über euch!

Wer ich bin? Das kann ich Euch nicht beantworten. Ich selbst weiß nicht mehr wer ich bin. Jedoch kann ich von mir erzählen. Ich weiß nicht viel von meiner Kindheit, ich habe keine Familie, die das gleiche Blut hat, jedoch habe ich Freunde, die ich als Familie sehe.
Ursprünglich komme ich aus einem kleinen Dorf, nähe der grenze zur Schweiz. Schaffhausen nennt es sich. Dort lebte ich lang, bis ich meinen Sinn des Lebens kennen lernte. Ich reiste viel in Begleitung meiner Familie.
Jedoch meinte es das Schicksal nicht gut.
Meine Familie sagt über mich: Ich bin ein treuer Mensch. Ein verlässlicher Mensch, ein direkter Mensch und so viel mehr. Doch ich bitte Euch, macht Euch ein Bild von mir. Lernt mich kennen.

Beinah hätte sie geschrieben, dass sie eine weibliche Hülle sei. Leer und ohne Sinn, so fühlt sie sich, jedoch hoffte sie, hier wieder einen Sinn zu finden.
Schnell las sie sich den Bogen noch mal durch und schob ihn dann zu der Dame. Gespannt wartet Melli was nun geschehen würde.

etwas nervös, auf die Reaktion der rothaarigen wartend saß sie auf dem Stuhl. Ihre Finger verhakten sich in einander. Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen, sie spürte, wie man sie kurz von hinten musterte dann vernahm sie, eine lang nicht mehr gehörte aber sehr vertraute, Stimme ihren Namen sagen. Sie drehte sich um und Lächelte der hinzu gekommen Frau entgegen. Sie erblickte eine, ihr gut bekannte, Irin, die im Sonnenlicht da stand und wie üblich breit grinste.

Aus dem Lächeln wurde ein Lachen. „ Was ist dir passiert?“ Melli musterte Keelin von oben bis unten, sie sah wirr aus, das Haar zerzaust. Lachend sprach sie weiter „ Was macht dir sorgen, dass du dir so die Haare raufen musstest“

Melli erhob sich und ging auf Keelin zu. „ Schön, dich nach so langer Zeit wohlbehalten wieder zu sehen“
Ihre leicht rose Lippen formten ein freundliches Lächeln, als sie kurz vor Keelin stehen bleib.

Melli lachte herzlich, als sie die kläglichen Versuchs Kee´s sah ihr Haar zu bändigen. „ Das Leid der Frau Kee, das Leid der Frau „ grinste sie frech zu ihr.

Keelin schlang die Arme um Melli und sie erwidert die Umarmung nur zu gern. „ In diesem Jahr?“ Melli grübelte und legte die Stirn in Falten. „ Die Zeit sie verlor an Bedeutung für mich, ich bin mir nicht sicher, wenn dann allen falls, als das Jahr noch sehr jung war. „

Keelin fragte nach dem Grund ihres Daseins. Was sollte sie ihr sagen? Die dunkeln Augen hefteten sich auf die dunklen Dielen des Bodens. „ Ich verliere gerade den Sinn meines Lebens und hoffe hier in diesem Orden einen neuen zu finden.“ Sie war sich nicht sicher ob Kee verstand.

Ich bin einen Weg gegangen den ich gern teile, doch will ich diesen Weg nicht ohne meinen Sinn gehen. Das Reisen war und ist eine Leidenschaft von mir, jedoch braucht es einen neuen Sinn und erhoffte mir ihn hier zu finden, deshalb bat ich gerade um Aufnahme in diesem neuen Orden hier.
Ein Klos hatte sich in ihrer Kehle gebildet, das Schlucken fiel ihr schwer. Die Augen glitzerten, jedoch nicht vor Freude, tiefe Trauer war in ihnen zu sehen. Ihre großen runden Irden schaut in das junge Gesicht der Freundin. Schwer schluckte sie den Klos hinunter. Kee wusste mit wem sie ihr Leben geteilt hatte und das es der Sinn ihres Lebens war. Nie hatte es einen anderen gegeben.
Um von ihrem Schmerz abzulenken sprach sie schnell weiter „ Keelin ,sag , wie ist es dir ergangen, wie kamst du hier her? Wie war die große Reise?

Wieder einmal auf seinem abendlichen Rundgang, bemerkt er 2 weibliche Gestalten im Burghof die, wenn auch die eine Gestalt vertraut, doch recht befremdlich aussahen so mitten in der Dunkelheit.
Das musste er sich näher ansehen und so geht er auf die beiden zu.
Als er nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt ist, hört er die Stimme seiner Verlobten und tritt nun offen auf die beiden zu.
"Hallo die Damen...
So spät noch unterwegs?
Eine Burgführung zu nächtlicher Stunde?"
Er grinst Kee leicht an und richtet sich dann wieder zu der anderen Dame die ihm durch ihre offene und ehrliche Art sehr positiv aufgefallen ist.
"Werte Dame...
Eure Vergangenheit spielt für uns hier keine Rolle.
Wir sind hier um Gutes zu tun, und wer irgendwann bereit ist sich zuändern ist herzlich willkommen.
Hier bekommt ihr die Chance einen Neuanfang zu starten mit freundlichen und aufgeschlossenen Menschen wenn euer Herz offen ist.
Achja und bevor ich es vergesse: Ihr seid aufgenommen, packt eure Sachen und sucht euch ein Zimmer in den oberen Stockwerken aus wo auch die anderen Rekruten Lager genommen haben. Schaut euch ein wenig um und sucht dann keelin auf damit sie die Ausbildung organisieren kann....MORGEN"
Dann wendet er sich wieder an beide..
Achja und nochwas....um diese Uhrzeit ist auf dem Hof Sperrstunde, die Wachen auf den Mauern können Freund und Feind schlecht unterscheiden in dieser Dunkelheit. Und wir wollen doch keinen Pfeil im Hintern riskieren, oder?
Leicht grinsend muss er Haltung und ernste Miene wahrlich erzwingen.

Zwinkernd fügt er noch hinzu:

Ich hoffe ihr fühlt euch wohl hier.

Kee und Sie hatten sich einiges zu erzählen, so bemerkten sie nicht wie Stunde um Stunde verstrich. Kee zeigte ihr viele Räume und erklärt deren Zweck. Melli hörte Ihr gebannt zu.
Als sie auf den Hof zurück gingen hatte die Dämmerung bereits eingesetzt. Die Arme ineinander verhakt schlenderten sie über den Hof. Oft lies melli ihre traurigen dunklen Augen hoch zum Himmel eilen. Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, aus Reflex wurde sie steif, ein Mann kam auf sie zu, beinah hätte Melli eine Abwehrhaltung eingenommen, so wie sie es gewohnt war, doch dann besann sie sich wo sie hier war.
Der Mann, fast ein Hüne war er, dunkles Haar und eine muskulösen Körperbau, begrüßte das Weibsvolk freundlich. Melli entging nicht, wie er Kee ansah, er hatte viel für sie übrig. Leicht schmunzelte sie, dann kam der Schmerz in ihr Herz zurück. Schnell musterte sie den Kerl, man sah ihm an, dass er geübt sein musste im Kampf.

Melli nickt freundlich zu Ihm um seine Begrüßung zu erwidern. Kee und sie hatten sich gelöst von einander. Sie sah wie Kee die Hand in die seine schob und nun verstand Melli, es musste ihr verlobter sein, von dem sie am Abend gesprochen hatte.
Dann wendet er das Wort an Melli.
Sie hörte ihm genau zu. Er sprach von ihrer Vergangenheit, sie dachte bei sich, dass es alles noch so nah war, ob man es Vergangenheit nennen konnte? Der Schmerz war noch präsent. Sie nickt ob seines Willkommens heißen „ Habt Dank, werter Herr“ sprach sie mit leiser Stimme.
Sie nickte auf seine Bitte hin sich ein Zimmer zu suchen.
Dann sprach er wohl im Scherze, Melli schmunzelt nur.
„ Habt Dank werter Herr, ich bin mir sicher, bei solch netter Begrüßung, dass ich mcih schnell einleben werden“
Mit diesen Worten wandte sie sich von den Beiden ab wünscht einen angenehme Nacht. Machte sich auf den Weg ein Zimmer für sich zu finden……